Konzept

Wir bieten jungen Erwachsenen ein Zuhause auf Zeit – und ein Fundament für die Zukunft.

Der Übergang in die Selbstständigkeit ist anspruchsvoll, gerade für Menschen, die aus der Jugendhilfe kommen. Unsere Häuser bieten Sicherheit, Orientierung und pädagogische Begleitung – so lange wie nötig, so selbstbestimmt wie möglich.

Das Careleaver-Angebot

Die Junge Zukunft unterstützt junge Volljährige ab 18 Jahren in einer entscheidenden Lebensphase: dem Übergang aus der Jugendhilfe in ein selbstständiges, verantwortungsvolles Leben.

Mit maßgeschneiderten pädagogischen Konzepten, ambulanter Einzelbetreuung und modernen, wohnlichen Lebensformen schaffen wir einen sicheren Raum für Entwicklung, Orientierung und echte Teilhabe. Unsere Arbeit ist individuell, wertschätzend und lösungsorientiert – und sie beginnt immer mit der Frage: Was brauchst du, um deine Zukunft selbst zu gestalten?

In unseren Häusern fördern wir:

Junge Zukunft heißt für uns: zuhören, fördern, ermutigen – und Raum geben, sich selbst zu finden.

Was unsere Arbeit auszeichnet

Unsere Unterstützung folgt einem klaren Zielplan, der vier zentrale Entwicklungsfelder umfasst:

Eigenverantwortliche Lebensführung

Vermittlung von Alltagskompetenzen wie Haushaltsführung, Gesundheitsfürsorge, Budgetplanung, persönliche Organisation und selbstständiger Umgang mit Behörden.

Bedarf & Zielgruppe

Careleaver im Alter von 18 – 21 Jahren
(Nach Absprache auch ab 16.)

Viele Jugendliche verlassen mit Vollendung des 18. Lebensjahres die stationäre Jugendhilfe, obwohl sie in dieser Lebensphase noch intensive Unterstützung benötigen. Ihre schulische oder berufliche Ausbildung ist häufig nicht abgeschlossen und die allgemeine Wohnungslage verschärft den Zugang zu minderjährige Ausländer (UMAs) stehen vor weiteren Hürden: Neben der Integration und der Orientierung in einem neuen Land müssen sie häufig erst die deutsche Sprache erlernen. Dieser Prozess erfordert Zeit und strukturierte Begleitung, sodass die Notwendigkeit einer Förderung bis mindestens zum 21. Lebensjahr eindeutig gegeben ist.

Keine durchgängige 24/7-Betreuung mehr nötig

Die Zielgruppe, die bereits einen Teil ihrer Hilfemaßnahme durchlaufen hat,
benötigt keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung mehr. Gleichzeitig ist ein gewisses Maß an verlässlicher Unterstützung weiterhin essenziell: In unseren Häusern stehen daher von Montag bis Samstag qualifizierte Sozialarbeiter:innen zur Verfügung, um die jungen Menschen bei Alltagsfragen, Schul- und Ausbildungsthemen sowie bei der persönlichen Entwicklung zu begleiten. Dieses Betreuungskonzept kombiniert mehr Freiheiten mit ausreichend pädagogischer Begleitung.

4 Phasen auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Phase 0 – Ankommen & Orientierung („Clearingleaver“)

Ziel: Sprachkompetenz und Grundlagen für die Teilhabe schaffen

Diese Einstiegsphase richtet sich v. a. an junge Geflüchtete oder neu zugewiesene Careleaver mit geringen Sprachkenntnissen.

Unser Fokus:

Phase 1: Schulischer Abschluss

Viele junge Erwachsene haben keinen (oder keinen in Deutschland) anerkannten Schulabschluss. In dieser Phase unterstützen wir sie beim Nachholen eines realistischen Abschlusses.

Unser Fokus:

Phase 2 – Berufliche Orientierung & Ausbildung

Nach dem Schulabschluss beginnt die Phase der Ausbildungsplatzsuche oder Qualifizierung.

Fokus:

Phase 3 – Wohnen lernen & neue Wege gehen

In dieser Abschlussphase bereiten wir die jungen Menschen gezielt auf das Leben in einer eigenen Wohnung vor.

Fokus:

Warum das Careleaver-Angebot hier eine Lücke schließt

01. Gezieltes Übungsfeld

Die Bewohner:innen erlernen in einer realitätsnahen Umgebung, eigenverantwortlich zu handeln, während sie weiterhin Rückhalt durch Fachkräfte haben.

02. Ausreichend Unterstützung

Sozialarbeiter:innen sind regelmäßig vor Ort, um bei Bedarf zu beraten und Probleme frühzeitig abzufangen.

03. Berufliche Orientierung & Ausbildung

Das Angebot schafft Zeit und Raum, um schulische oder berufliche Abschlüsse zu erlangen und sich langfristig im Arbeitsmarkt zu verankern.

04. Wohnungsmarktvorbereitung

Unterstützung bei der Wohnungssuche, Behördengängen und ggf. der Orientierung in kleinere Städte, wenn dort bessere Perspektiven bestehen.

05. Vermeidung von Obdachlosigkeit

Junge Menschen, die in stationären Einrichtungen nicht mehr angemessen betreut werden können, finden hier eine passgenaue und kostengünstigere Alternative, statt ohne jede Stütze in den regulären Wohnungsmarkt entlassen zu werden.